Mobile Hospiz- und Palliativteams

Sie möchten Ihrem schwerkranken Angehörigen ermöglichen in der letzten Lebensphase in der gewohnten Umgebung zu bleiben? Mobile Hospiz- und Palliativteams helfen das Leben bis zuletzt so lebenswert wie möglich zu gestalten.

Hospiz-und Palliativarbeit zielt nicht auf die Heilung einer Erkrankung ab, sondern darauf, beschwerliche Symptome wie Schmerzen und Übelkeit zu lindern und in dieser besonderen Lebensphase Betroffene und deren Angehörige zu begleiten.

Maßnahmen der aktiven Sterbehilfe werden abgelehnt.

Waldlichtung in die helles Licht einfällt.
Hände einer jüngeren Frau umfassen die Hände einer älteren Frau.

Nach dem Grundsatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Palliative Care als Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen und ihren Bezugspersonen definiert, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugung und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, zutreffende Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.

Leistungen

  • Mobile Palliativteams: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen beraten in Fragen:

  • der Betreuung und Pflege zu Hause
  • der Organisation notwendiger Heil- und Pflegebehelfe
    und setzen in Zusammenarbeit mit Ärzt*innen und allen an der Betreuung und Pflege beteiligten Personen Maßnahmen zur Vorbeugung und Linderung von Leiden, Schmerzen sowie belastenden Beschwerden, z.B. Atemnot, Übelkeit, Verstopfung, Unruhe usw.

  • Mobile Hospizteams: Qualifizierte, ehrenamtliche Mitarbeiter*innen begleiten schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase in der gewohnten Umgebung.

  • Gespräche und das Dasein in der Zeit der Krankheit, des Schmerzes, des Abschiednehmens und der Trauer sind Inhalt der Besuche
  • Dauer und Häufigkeit der Besuche richten sich nach individueller Absprache.
    Besuche sind auch nachts zur Entlastung von Angehörigen möglich

Voraussetzungen

Unterstützungsbedarf bei der Pflege und Betreuung von Personen mit unheilbaren Erkrankungen unabhängig von deren Alter.

Kosten

Das Angebot ist kostenlos

Wohin muss ich mich wenden?

Hier finden Sie die für Ihre Region zuständigen mobilen Hospiz- bzw. Palliativteams.

Häufige Fragen

Frau D., 74 Jahre, lebt mit ihrem pflegebedürftigen Gatten und ihrem 50-jährigen berufstätigen Sohn in ihrem gemeinsamen Haus. Aufgrund ihrer schweren und weit fortgeschrittenen Krebserkrankung hat sie die letzten Wochen viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Da eine auf Heilung ausgerichtete Therapie nicht mehr möglich ist, möchte Frau D. ihre letzte Lebensphase in der vertrauten Umgebung verbringen. Dem Sohn ist es ein großes Anliegen, den Wunsch seiner Mutter zu erfüllen.

Bereits im Krankenhaus wurde die Familie von der Überleitungspflege über das mobile Hospizteam informiert. Beim Erstbesuch durch die Hospizteamleitung wird auf die individuelle Situation und Fragen der Familie eingegangen. Insbesondere werden auch Fragen rund um die Betreuung und Pflege zuhause geklärt. Im Fall von Familie D. wird Essen auf Rädern, die Hauskrankenpflege und ein Krankenbett zur weiteren Unterstützung benötigt. Zusätzlich wird vor allem zur zeitlichen Entlastung des berufstätigen Sohnes vereinbart, dass eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des mobilen Hospizteams Familie D. regelmäßig besucht.

Die gesamte Familie ist froh, jemanden an der Seite zu haben, der in dieser schwierigen Situation durch Gespräche und Anwesenheit unterstützt und viel Kraft gibt. Nach 3 Monaten verstirbt Frau D. im Kreise der Familie. Gerade auch in der Zeit des Abschiednehmens und der Trauer ist die ehrenamtliche Mitarbeiterin für Familie D. eine große Stütze.

Das Krankenhaus kontaktierte das Mobile Palliativteam und bat um Mitbetreuung der krebskranken 65 jährigen Patientin Frau K. zuhause. Die Tochter übernahm die Pflege der Mutter. Mit Beginn der Begleitung durch das Palliativteam wurde die Chemotherapie, welche bis dato intravenös verabreicht wurde und starke Nebenwirkungen hatte, auf Tablettenform umgestellt.

Das Mobile Palliativteam kam durchschnittlich alle 10 Tage zur Familie. Die Familie erhielt psychosoziale Unterstützung, Informationen zum Umgang mit der Erkrankung und Möglichkeiten der Symptomlinderung. Mehrmalig erfolgte, in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, eine Optimierung der Schmerztherapie sowie die Linderung der belastenden Symptome. Aufgrund von Komplikationen war die Patientin zwischenzeitlich noch einmal ein paar Tage stationär im Krankenhaus. In den Wochen nach ihrer Entlassung verschlechterte sich der Allgemeinzustand von Frau K. zusehends. Das Palliativteam intensivierte die Betreuung, hielt engen telefonischen Kontakt mit der betreuenden Tochter und war in den letzten Lebenstagen täglich bei Frau K. im Einsatz. Durch palliativpflegerische Maßnahmen konnten belastende Symptome gut gelindert werden. Da Frau K. nicht mehr trinken konnte, wurde durch das Einfüllen des Lieblingsgetränkes in ein Sprühfläschchen und das Besprühen der Mundschleimhaut das unangenehme Gefühl der Austrocknung verhindert.

Durch die umfassende Unterstützung des Palliativteams konnte für Frau K. ein Sterben zu Hause ermöglicht werden.

  1. Bei den mobilen Palliativteams liegt der Schwerpunkt grundsätzlich im palliativ- medizinischen und -pflegerischen Bereich.
    Die Teams sind rund um die Uhr erreichbar. Weiters arbeiten die Teams in Fragen der Schmerztherapie und der Behandlung von belastenden Symptomen eng mit Palliativmediziner*innen bzw. den behandelnden Ärzt*innen zusammen. Die Hausbesuche werden je nach Bedarf individuell vereinbart.
  2. Bei den mobilen Hospizteams liegt der Schwerpunkt in der Unterstützung der Betroffenen in der schwierigen Situation der Krankheit, des Schmerzes, der Trauer und des Abschiednehmens. Die hauptamtliche Hospizteamleitung koordiniert ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und vereinbart mit den Betroffenen individuelle Betreuungszeiten.
    Der*die ehrenamtliche Mitarbeiter*in begleiten die Betroffenen meist regelmäßig bis zum Tod und darüber hinaus.

Grundsätzlich können nach Absprache mit der Hospizteamleitung auch Besuche in der Nacht insbesondere zur Entlastung der Angehörigen erfolgen.

Grundsätzlich ja. Es ist jedoch zu beachten, dass von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen keine medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten durchgeführt werden dürfen.

Es gibt Palliativstationen in folgenden Krankenhäusern:

  • Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz
  • Krankenhaus der Elisabethinen Linz
  • Kepler Universitätsklinikum Campus III
  • Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
  • Krankenhaus Steyr
  • Salzkammergut-Klinikum (am Standort Vöcklabruck)
  • Klinikum Wels-Grieskirchen (am Standort Wels)
  • Krankenhaus St. Josef Braunau
  • Krankenhaus Rohrbach

Nähere Informationen finden Sie hier.

Ehrenamtliches Engagement ist das Fundament der Hospizarbeit. Die notwendige Qualifizierung bietet der Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Für jene, die sich in der Kinderhospizarbeit ehrenamtlich engagieren wollen, wird der Basislehrgang für Kinderhospizarbeit angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich an:

Erwachsenenbildung Hospiz der Caritas OÖ
Leondinger Straße 16, 4020 Linz
Tel.: 0732/76 10 - 7914
e-mail: bildungsreferat.hospiz@caritas-linz.at
oder
Bildungsakademie - ÖRK Landesverband OÖ
Körnerstraße 28, 4020 Linz
Tel.: 0732/7644-117
e-mail: rotkreuz-akademie@o.roteskreuz.at

Auf der Homepage des Landesverbandes der Hospiz OÖ erhalten Sie weitere Informationen.