Sie möchten Ihrem schwerkranken Angehörigen ermöglichen in der letzten Lebensphase in der gewohnten Umgebung zu bleiben? Mobile Hospiz- und Palliativteams helfen das Leben bis zuletzt so lebenswert wie möglich zu gestalten.
Hospiz-und Palliativarbeit zielt nicht auf die Heilung einer Erkrankung ab, sondern darauf, beschwerliche Symptome wie Schmerzen und Übelkeit zu lindern und in dieser besonderen Lebensphase Betroffene und deren Angehörige zu begleiten.
Maßnahmen der aktiven Sterbehilfe werden abgelehnt.
Nach dem Grundsatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Palliative Care als Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen und ihren Bezugspersonen definiert, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugung und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, zutreffende Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.
Unterstützungsbedarf bei der Pflege und Betreuung von Personen mit unheilbaren Erkrankungen unabhängig von deren Alter.
Das Angebot ist kostenlos
Hier finden Sie die für Ihre Region zuständigen mobilen Hospiz- bzw. Palliativteams.
Frau D., 74 Jahre, lebt mit ihrem pflegebedürftigen Gatten und ihrem 50-jährigen berufstätigen Sohn in ihrem gemeinsamen Haus. Aufgrund ihrer schweren und weit fortgeschrittenen Krebserkrankung hat sie die letzten Wochen viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Da eine auf Heilung ausgerichtete Therapie nicht mehr möglich ist, möchte Frau D. ihre letzte Lebensphase in der vertrauten Umgebung verbringen. Dem Sohn ist es ein großes Anliegen, den Wunsch seiner Mutter zu erfüllen.
Bereits im Krankenhaus wurde die Familie von der Überleitungspflege über das mobile Hospizteam informiert. Beim Erstbesuch durch die Hospizteamleitung wird auf die individuelle Situation und Fragen der Familie eingegangen. Insbesondere werden auch Fragen rund um die Betreuung und Pflege zuhause geklärt. Im Fall von Familie D. wird Essen auf Rädern, die Hauskrankenpflege und ein Krankenbett zur weiteren Unterstützung benötigt. Zusätzlich wird vor allem zur zeitlichen Entlastung des berufstätigen Sohnes vereinbart, dass eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des mobilen Hospizteams Familie D. regelmäßig besucht.
Die gesamte Familie ist froh, jemanden an der Seite zu haben, der in dieser schwierigen Situation durch Gespräche und Anwesenheit unterstützt und viel Kraft gibt. Nach 3 Monaten verstirbt Frau D. im Kreise der Familie. Gerade auch in der Zeit des Abschiednehmens und der Trauer ist die ehrenamtliche Mitarbeiterin für Familie D. eine große Stütze.
Das Krankenhaus kontaktierte das Mobile Palliativteam und bat um Mitbetreuung der krebskranken 65 jährigen Patientin Frau K. zuhause. Die Tochter übernahm die Pflege der Mutter. Mit Beginn der Begleitung durch das Palliativteam wurde die Chemotherapie, welche bis dato intravenös verabreicht wurde und starke Nebenwirkungen hatte, auf Tablettenform umgestellt.
Das Mobile Palliativteam kam durchschnittlich alle 10 Tage zur Familie. Die Familie erhielt psychosoziale Unterstützung, Informationen zum Umgang mit der Erkrankung und Möglichkeiten der Symptomlinderung. Mehrmalig erfolgte, in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, eine Optimierung der Schmerztherapie sowie die Linderung der belastenden Symptome. Aufgrund von Komplikationen war die Patientin zwischenzeitlich noch einmal ein paar Tage stationär im Krankenhaus. In den Wochen nach ihrer Entlassung verschlechterte sich der Allgemeinzustand von Frau K. zusehends. Das Palliativteam intensivierte die Betreuung, hielt engen telefonischen Kontakt mit der betreuenden Tochter und war in den letzten Lebenstagen täglich bei Frau K. im Einsatz. Durch palliativpflegerische Maßnahmen konnten belastende Symptome gut gelindert werden. Da Frau K. nicht mehr trinken konnte, wurde durch das Einfüllen des Lieblingsgetränkes in ein Sprühfläschchen und das Besprühen der Mundschleimhaut das unangenehme Gefühl der Austrocknung verhindert.
Durch die umfassende Unterstützung des Palliativteams konnte für Frau K. ein Sterben zu Hause ermöglicht werden.
Grundsätzlich können nach Absprache mit der Hospizteamleitung auch Besuche in der Nacht insbesondere zur Entlastung der Angehörigen erfolgen.
Grundsätzlich ja. Es ist jedoch zu beachten, dass von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen keine medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten durchgeführt werden dürfen.
Es gibt Palliativstationen in folgenden Krankenhäusern:
Nähere Informationen finden Sie hier.
Hier gibt es die Möglichkeit der Familienhospizkarenz. Hier finden Sie genaue Informationen.
Ehrenamtliches Engagement ist das Fundament der Hospizarbeit. Die notwendige Qualifizierung bietet der Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Für jene, die sich in der Kinderhospizarbeit ehrenamtlich engagieren wollen, wird der Basislehrgang für Kinderhospizarbeit angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich an:
Erwachsenenbildung Hospiz der Caritas OÖ
Leondinger Straße 16, 4020 Linz
Tel.: 0732/76 10 - 7914
e-mail: bildungsreferat.hospiz@caritas-ooe.at
oder
Bildungsakademie - ÖRK Landesverband OÖ
Körnerstraße 28, 4020 Linz
Tel.: 0732/7644-117
e-mail: rotkreuz-akademie@o.roteskreuz.at
Auf der Homepage des Landesverbandes der Hospiz OÖ erhalten Sie weitere Informationen.