Der Weltfrauentag am 08. März soll auf die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam machen und Erfolge von Frauen weltweit feiern. Er ist aber auch Anlass dafür, um auf aktuelle Herausforderungen von Frauen, darunter die ungleiche Verteilung von Pflegearbeit, hinzuweisen.
In vielen Ländern sind es nach wie vor hauptsächlich Frauen, die den größten Teil der informellen Pflegearbeit übernehmen. Ob es sich um die Betreuung von Kindern, pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern oder anderen Familienmitgliedern handelt – diese Verantwortung ist oft emotional und körperlich anstrengend und wird häufig ohne ausreichende Anerkennung oder Unterstützung übernommen.
Auch in Österreich beträgt der Anteil an Frauen, die zu Hause pflegen und betreuen, mehr als 70%. Wird die Pflege innerhalb der Familie nicht aufgeteilt, sondern fällt diese Aufgabe allein der Frau zu, kann das auch Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit haben. Doch auch die finanzielle Absicherung ist durch die Übernahme von Pflegearbeit gefährdet – der Beruf wird oft zugunsten der Familie zurückgestellt und Erwerbseinbußen und/oder Pensionslücken sind die Folge.
Daher ist es wichtig, einerseits Informationen über Unterstützungsleistungen niederschwellig zur Verfügung zu stellen. Andererseits sollten sich Familien frühzeitig zusammensetzen, um einen eventuell eintretenden Fall der Pflegebedürftigkeit zu besprechen. Dabei sollen alle Familienmitglieder miteinbezogen werden.
In einem Beratungsgespräch, wie etwa das psychosoziale Beratungsangebot der Caritas oder das Angehörigengespräch, können gemeinsam Unterstützungsangebote eruiert und besprochen und auch eigene Wünsche, Ängste und Bedürfnisse klar formuliert werden.
Der Weltfrauentag soll nicht nur die Bedeutung von Frauen würdigen und ihnen Dank und Wertschätzung entgegenbringen, sondern auch konkrete Maßnahmen aufzeigen, um ihre Lebensqualität und die ihrer Familien zu verbessern.
Birgit Meinhard-Schiebl, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger, spricht anlässlich des Equal Pay Day vom 29.02.2025 über Herausforderungen von Care-Arbeit. Das Interview können Sie hier nachlesen.
Zusätzlich ist es wichtig, dass pflegende Angehörige Auszeiten und Erholungsphasen einplanen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
Unter bestimmten Voraussetzungen, können folgende Förderungen für die Urlaubsangebote beantragt werden: