Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus gibt es einiges zu beachten, um den Übergang nach Hause oder in eine andere Pflege- und Betreuungseinrichtung gut zu organisieren. Hier finden Sie Tipps zur Vorbereitung.
Wer kennt es nicht: Die letzte Visite vor der Entlassung ist vorbei – und danach tauchen noch wichtige offene Fragen auf. Aber die Ansprechpersonen sind nicht mehr verfügbar. Deshalb sollte die Entlassung aus dem Krankenhaus bereits im Vorfeld geplant werden. Folgende Tipps können dabei helfen, alle wichtigen Fragen zu klären:
1. Führen Sie ein ausführliches Abschlussgespräch mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin.
Um dabei nicht auf wichtige Fragen zu vergessen, empfiehlt es sich bereits im Vorfeld Notizen dazu zu machen.
Beispielfragen könnten sein:
2. Führen Sie ein Gespräch mit der Überleitungspflege bzw. dem Entlassungsmanagement.
Die Überleitungspflege bzw. das Entlassungsmanagement unterstützt:
Nützen Sie dieses Gespräch auch zur Entscheidungsfindung, wenn es darum geht zu klären, welche Form der Pflege es zu Hause braucht, z.B. reicht noch eine stundenweise Betreuung durch mobile Dienste, oder ist eine 24-Stunden-Betreuung erforderlich? Es ist entlastend, bei diesen und ähnlichen Fragen beraten zu werden und bei den Entscheidungen nicht alleine zu sein.
3. Organisieren Sie alle Rezepte, Medikamente und Hilfsmittel rechtzeitig und führen Sie bei Bedarf notwendige Adaptierungen zu Hause im Vorfeld durch.
Bereits im Krankenhaus können schon Rezepte für erforderliche Medikamente oder Behandlungen ausgestellt werden. Fragen Sie gezielt nach, um sich später unnötige Wege zu ersparen.
Auch das Wohnumfeld sollte dem aktuellen Gesundheitszustand angepasst werden. Die Organisation von Hilfsmitteln im Vorfeld, wie etwa einem Krankenbett, erleichtert das nach Hause kommen und den Pflegealltag zu Hause.
Hier finden Sie Tipps, zur Vermeidung von Stürzen in den eigenen vier Wänden.
4. Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin mit dem*der Hausarzt*Hausärztin.
In der Regel erfolgt die Betreuung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter durch den*die Hausarzt*Hausärztin. Hier wird meist der Patientenbrief des Spitals besprochen, in dem Vorschläge für Behandlung und Medikamente enthalten sind. Der*Die Hausarzt*Hausärztin stellt gegebenenfalls auch notwendige Rezepte aus.
5. Verschaffen Sie sich ein Zeitfenster, sollte die Organisation der Pflege zu Hause länger dauern.
Manchmal hat sich der Gesundheitszustand nach einem Krankenhausaufenthalt so weit verschlechtert, dass die Pflege zu Hause in der bisherigen Form nicht mehr möglich ist. Die Organisation von Hilfsmitteln, eventuelle Umbaumaßnahmen oder die Organisation einer 24-Stunden-Betreuung brauchen Zeit. Um sich dafür das nötige Zeitfenster zu schaffen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Es gibt nicht nur organisatorische Hürden, sondern auch emotionale Hürden zu bewältigen. Wenn die Betreuung zu Hause nicht mehr wie bisher möglich ist, sondern nun zusätzlich Hilfe von außen, etwa durch mobile Dienste, notwendig wird, führt das oft zu Unsicherheiten und Ängsten bei den Betroffenen.
Hilfe von außen anzunehmen ist ein Prozess, der nicht selten zu Konflikten zwischen pflegenden Angehörigen und den pflegebedürftigen Personen führt. Hier kann ein Beratungsgespräch für pflegende Angehörige helfen, um diese Übergänge gut zu meistern und Konflikte zu lösen oder möglichst zu vermeiden.