Inkontinenz ist ein sensibles Thema, das für alle Beteiligten unangenehm sein kann. Für die betroffenen Personen ist es oft mit tiefer Scham verbunden. Die Kombination von Inkontinenz und Demenz führt zu zusätzlichen Herausforderungen.
Nicht nur für Betroffene, auch für An- und Zugehörige stellt Inkontinenz eine Herausforderung im Betreuungs- und Pflegealltag dar. Während sich Menschen ohne Demenz des Problems oft bewusst sind und aktiv mitwirken können, bringt Inkontinenz bei Demenz eine spezielle Problematik mit sich. So kann es vorkommen, dass beispielsweise völlig auf den Gang zum WC vergessen wird, oder aber, dass die Toilette nicht mehr gefunden wird.
Für An- und Zugehörige gibt es Methoden und Tipps, wie der Umgang mit Inkontinenz besser funktionieren kann. Dennoch gilt, dass eine Inkontinenz immer mit einer*einem Facharzt*in abgesprochen werden sollte.
Tipps zum Umgang mit Inkontinenz bei Demenz:
- Einfache Kleidung tragen und auf Verschlüsse achten, die leicht zu öffnen sind
- Stolperfallen am Weg zur Toilette entfernen und den Weg auch in der Nacht gut ausleuchten (z.B. mit Bewegungsmelder)
- Toilettentür kennzeichnen, am besten auch mit Symbolen oder Bildern
- Toilettensitz adaptieren: Ein farbiger Toilettensitz kann das Auffinden der Toilette erleichtern
- Trinkverhalten anpassen: Vor dem Schlafengehen sollten harntreibende Getränke, wie etwa Kaffee, vermieden werden, und auch die Trinkmenge sollte angepasst werden
- Hilfsmittel in der Toilette anbringen: Toilettensitzerhöhung, Handlauf zum Festhalten, rutschfester Teppich
- Gegenstände im Bad bzw. der Toilette entfernen, die mit der Toilette verwechselt werden könnten (z.B.: Körbe, Kübel)
- Inkontinenzauflagen bzw. wasserdichte Unterlagen für das Bett verwenden.
- Inkontinenzmaterial wie Einlagen oder Inkontinenz(unter)hosen sind ab einem gewissen Fortschreiten der Erkrankung hilfreich.
- Regelmäßig an den Toilettengang erinnern, evtl. feste Zeiten einplanen (z.B. gleich nach dem Aufstehen, vor dem Essen, vor dem Schlafengehen). Die Person beobachten: Unruhe, Herumwandern oder Zupfen an der Kleidung können ein Hinweis darauf sein, dass die Person auf die Toilette muss.
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