Mit zunehmendem Alter verändert sich meist das soziale Umfeld: soziale Kontakte werden oft weniger, Einsamkeit kann entstehen. Einsamkeit ist nicht nur emotional belastend, sondern kann auch negative Folgen für die Gesundheit haben. Doch es gibt Möglichkeiten, dem vorzubeugen.
Einsamkeit wird individuell unterschiedlich wahrgenommen. Während manche Menschen längere Phasen des Alleinseins gut bewältigen können, empfinden andere bereits kürzere Zeiten als belastend. Problematisch wird es, wenn das Gefühl der Einsamkeit die Lebensqualität beeinträchtigt. Studien zeigen, dass Einsamkeit negative Folgen wie Schlafmangel, erhöhten Stress und Depressionen haben kann.
Insbesondere im Alter steigt das Risiko, sich einsam zu fühlen. Gründe hierfür sind vielfältig: Probleme mit dem Hören, Unsicherheiten beim Gehen, Inkontinenz oder eine beginnende Demenz erschweren oft die Teilhabe am sozialen Leben. Auch der Verlust von Freunden und Bekannten durch Todesfälle oder räumliche Distanz trägt dazu bei, dass das soziale Umfeld kleiner wird.
Nahestehende Personen können jedoch viel dazu beitragen, damit ältere Menschen trotz möglicher Einschränkungen ein erfülltes, sozial eingebundenes Leben führen können.
- Soziale Netzwerke stärken: Auch im Alter ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Fragen Sie nach, welche Kontakte die Person gerne stärken, eventuell auch wieder aufleben lassen möchte. Unterstützen Sie die Person bei der Organisation von Besuchen durch Freunde, Verwandte, etc.
- Kommunikationswege nützen: Stellen Sie sicher, dass die pflegebedürftige Person ihr Telefon gut benutzen kann. Bauen Sie eventuelle Ängste oder Scheu vor der Verwendung eines Handys ab, in dem sie den Umgang damit üben. Auch neuere Kommunikationswege wie z.B. Videotelefonie können den Kontakt zu entfernt lebenden Freunden oder Familienmitgliedern sicherstellen.
- Regelmäßig Seh- und Hörtest vereinbaren: Achten Sie darauf, dass die Sehstärke und das Hörvermögen regelmäßig getestet werden, um möglichst früh auf Hilfsmittel (z.B. Hörgerät) zurückgreifen zu können und damit die Teilnahme am sozialen Leben weiter zu gewährleisten.
- Unterstützen Sie dabei, in Bewegung zu bleiben: Regelmäßige Aufenthalte im Freien, Spaziergänge oder die Einbindung in Alltagstätigkeiten (z.B. Mithilfe beim Kochen, Wäsche zusammenlegen, etc.) unterstützen dabei, aktiv zu bleiben und das Selbstwertgefühl zu stärken.
- Nehmen Sie ärztliche Hilfe in Anspruch: Bei anhaltender Einsamkeit oder Anzeichen von Depressionen ist es ratsam, ärztliche Beratung und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Nutzen Sie bestehende Angebote gegen Einsamkeit: In Oberösterreich gibt es verschiedene Angebote, um Einsamkeit – vor allem von älteren Menschen – entgegenzuwirken. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Sozialberatungsstelle über bestehende Aktionen und Unterstützungsangebote vor Ort.
Beispiele für Angebote gegen Einsamkeit für ältere Menschen in OÖ
- Mittagessen in Gemeinschaft: In einigen Gemeinden gibt es Mittagstische, die z.B. in Wirtshäusern angeboten werden. Teilweise werden auch Abholdienste angeboten. Informieren Sie sich direkt bei Ihrer Gemeinde über das Angebot.
Darüber hinaus gibt es in Linz die Aktion Mittagstisch, wo Senior*innen die Möglichkeit haben, in ausgewählten Senioreneinrichtungen ein günstiges Mittagessen in Gemeinschaft einzunehmen.
- Plaudernetz der Caritas: Das Plaudernetz ist für alle da, die auf der Suche nach einem guten Gespräch sind. Unter der Telefonnummer 05 1776 100 wird man mit Plauderpartner*innen verbunden, die als Freiwillige gerne plaudern und zuhören. Nähere Infos zum Angebot finden Sie hier.
- Tagesbetreuung für Senior*innen: In ganz Oberösterreich gibt es Tagesbetreuungen, wo ein gemütliches Zusammensein ermöglicht wird. Nähere Informationen zum Angebot finden Sie hier.
- Besuchsdienste für ältere Menschen: Mitarbeiter*innen von Besuchsdiensten leisten Gesellschaft und begleiten bei verschiedenen Aktivitäten. Meist werden diese Besuchsdienste ehrenamtlich angeboten. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an Angeboten. Fragen Sie aber auch in Ihrer Gemeinde oder Sozialberatungsstelle nach speziellen Angeboten in Ihrer Region!
- Gedächtnistrainings in Gemeinschaft: Die Diözese Linz bietet in ganz Oberösterreich SELBA-Trainings an. Neben geselligem Zusammensein wird dabei auch noch das Gedächtnis trainiert.
- Treffpunkte/ Aktivtreffs für Senior*innen: Gemütliches Beisammensein mit unterschiedlichen Programmpunkten bieten die
- Plattform gegen Einsamkeit: Hier finden Sie weitere Angebote gegen Einsamkeit in Oberösterreich.