Jeder zehnte Erwachsene ab 60 Jahren ist mit der Diagnose Parkinson konfrontiert. Finden Sie hier Informationen zur Erkrankung sowie einen Online-Kurs für Betroffene und Angehörige zum Thema „fortgeschrittene Parkinson“.
Die Wahrscheinlichkeit einer Parkinson-Erkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter. Der Großteil erkrankt zwischen dem 50igsten und 70igsten Lebensjahr. Dank der mittlerweile guten Behandlung verändert die Erkrankung zwar das Leben, ist aber nicht lebensbedrohend. Auch die Lebenserwartung sinkt nur geringfügig gegenüber Personen ohne Parkinson-Erkrankung. Studien belegen, dass Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen.
Parkinson ist eine neurologische Erkrankung, bei der bestimmte Nervenzellen im Gehirn zerstört werden. Ein ähnlicher Prozess tritt normalerweise mit dem Altern auf, aber bei Parkinson verläuft dieser Prozess deutlich schneller. Durch den Verlust dieser Nervenzellen kommt es zu einem Mangel des Neurotransmitters Dopamin. Dopamin sorgt dafür, dass Botschaften zur Bewegungssteuerung an andere Zellen weitergeleitet werden. Aufgrund des Mangels an Dopamin kommt es bei einer Parkinson-Erkrankung zu Bewegungsstörungen und somit zu den für die Erkrankung typischen Symptomen.
Die Symptome der Parkinson-Krankheit sind bei jeder Person unterschiedlich und können vor allem zu Beginn der Erkrankung variieren. Symptome, die in der Frühphase der Erkrankung auftreten können, werden oft noch nicht mit einer Parkinson-Erkrankung in Verbindung gebracht. Dazu zählen beispielsweise:
Erst mit Fortschreiten der Erkrankung werden auch die Symptome stärker. Hier unterscheidet man grob vier Hauptsymptome:
Eine frühe und genaue Diagnose ist wichtig, um frühzeitig die optimale Therapie anzusetzen. Diese erfolgt in der Regel von einem*r Neurolog*in. Da es keine spezifischen Tests gibt, um die Erkrankung festzustellen, erfolgt die Diagnose meist durch eine klinische Untersuchung, ein ausführliches Patientengespräch und den Ausschluss anderer Erkrankungen. Eine Computertomographie oder Kernspintomographie (Magnet-Resonanz-Untersuchung) des Gehirns kann helfen, andere Ursachen auszuschließen.
Obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten kontinuierlich verbessern, gibt es noch keine Heilung von Parkinson. Die Symptome können aber durch Medikamente, begleitende Therapien (z.B. Physiotherapie, Logopädie) oder chirurgische Eingriffe (z.B. Tiefenhirnstimulation) behandelt werden. Da Betroffene oft sehr unterschiedliche Symptome zeigen, gibt es nicht die einzige, optimale Behandlung. Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Medikamenten und Therapien ist auch deshalb erforderlich, da sich die Symptome im Laufe der Erkrankung ändern können. Einen Online-Kurs für Betroffene und Angehörige zum Thema „fortgeschrittener Parkinson“ finden Sie hier.
Die Diagnose Parkinson zu bekommen, verändert den Alltag. Sorgen, Ängste und Unsicherheiten führen schnell dazu, sich zurückzuziehen. Es ist jedoch empfehlenswert, sich früh genug jene Unterstützung zu holen, die man gerade benötigt. Auch Hilfsmittel können wesentlich dazu beitragen, den Alltag so lange wie möglich bewerkstelligen zu können.
In der Begleitung von Patient*innen ist es wichtig, dass Betroffene solange wie möglich in ihrer Selbstständigkeit gefördert werden. Für Angehörige heißt das, so viel Hilfe wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Angehörige spielen vor allem in der Diagnostik und im Verlauf der Erkrankung eine wichtige Rolle als Informationsperson für den*die behandelnde*n Ärzt*in. Während den Erkrankten häufig Veränderungen gar nicht so sehr auffallen (oder sie diese nicht wahrhaben möchten), können Angehörige durch den Blick von außen oft wichtige Zusatzinformationen geben. Etwa wann die ersten Symptome aufgetreten sind, ob und wie sich der Zustand nach der Verabreichung bestimmter Medikamente verändert hat, oder wie es um den psychischen Zustand der*des Patienten steht. Durch das Mitteilen dieser Beobachtungen kann oft eine gezieltere Diagnose und Therapie erfolgen. Unterstützend dabei kann auch eine Checkliste sein, um sich auf die nächsten Arztbesuche vorzubereiten.
Angehörige sind auch in Bezug auf Motivationsarbeit wichtige Personen, etwa wenn es darum geht, zu mehr Bewegung zu animieren oder dafür zu sorgen, die vorgeschriebenen Therapien einzuhalten. Es braucht Verständnis und Akzeptanz dafür, dass vieles im täglichen Miteinander nun anders bzw. langsamer abläuft. Dabei müssen aber auch Angehörige darauf achten, dass sie Entlastung im Alltag finden. Hier können eine Beratung für pflegende Angehörige und/oder Stammtische für pflegende Angehörige hilfreich sein.
Für Betroffene bieten Selbsthilfegruppen eine wertvolle Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung. In Oberösterreich gibt es speziell auf Parkinson eingerichtete Ambulanzen: